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POMERANZ COLLECTION

ELAD LASSRY

Tomatillos
2010
C-Print, bemalter Rahmen
36,8 x 29,2 x 3,8 cm
A.P. 1
Inv. Nr. 130
Foto: Courtesy Elad Lassry Studio, Los Angeles, Kalifornien, USA

Geboren 1977 in Tel Aviv, Israel
Lebt und arbeitet in Los Angeles, Kalifornien, USA

2007 graduierte Elad Lassry von der Los Angeles University of Southern California und erforscht nun in seinem bestechenden Corpus fotografischer und filmischer Arbeiten die Natur der Wahrnehmung und die Konstruktion und den Status des Bildes in der zeitgenössischen Kunst. Seine Werke sind formal von Werbe- und kommerzieller Fotografie beeinflusst – ein alltägliches Objekt befindet sich vor einem Hintergrund – und arbeiten immer mit dem reduzierten Maßstab einer Magazinseite (ungefähr 35 x 28 cm). Die Bilder sind ganz unterschiedlicher Natur: neu komponierte, im Studio aufgenommene Fotos, überarbeitete Negative und Auftragsarbeiten anderer Fotografen oder gedrucktes, fotografisches Material aus Magazinwerbung oder aus Lehrbüchern. Diese gefundenen Bilder sind mit Papier, Folie oder Metall retouchiert: Sie werden aus ihrem ursprünglichen Kontext abstrahiert, indem ihre Kopfzeilen, Slogans oder Untertitel fehlen, wodurch sie den Eindruck von Einzigartigkeit erwecken.

In den sehr inszenierten Bildern, die er selbst aufnimmt, fotografiert Lassry gewöhnlich Obst und Gemüse, Kosmetik, Mode und Design-Objekte, tierische oder menschliche Modelle, die er in ausgefeilten, aber bewusst zwecklosen Kompositionen thematisiert. Die Arbeiten stellen die Ästhetik und Konventionen der Fotografie in Frage. Die Gegenstände der Bilder werden immer in ihren präzisesten formalen Details behandelt, während der Einsatz monochromer Hintergründe in der dominanten Farbe der Fotografie selbst jegliche Erzählung ausschließt und das Bild isoliert. Auch die Rahmen bemalt der Künstler in dieser Farbe, was zur skulpturalen Wirkung der Objekte beiträgt. Einige Bilder sind zwischen Ruhe und Bewegung ausbalanciert, indem Lassry auf die frühe fotografische Strategie der Mehrfachbelichtung zurückgreift und Verdoppelung, Geisterbilder oder Verzerrungen erzeugt. Seine Aufnahmen, denen jede symbolische Gravität, Autorenschaft oder Intentionalität fehlt, hinterfragen auf diese Weise den Akt des Sehens an sich.